Beispielbild mit "bounding boxes" - bereitgestellt durch die Formula Student Community
Wir haben unserem Mitglied Nico einige Fragen zu dem Thema “Mitarbeit im Team” und “Studium an der TU Chemnitz” gestellt.
Was studierst du und in welchem Semester bist du gerade?
Ich studiere Biomedizinische Technik im 7. Semester.
An welchem Projekt arbeitest du gerade bzw. was ist deine Aufgabe?
Ich bin Teil des Driverless Teams und mein Aufgabengebiet beschäftigt sich mit Object detection (Objekterkennung) und Depth perception (Tiefenwahrnehmung).
Was ist die Aufgabe dieses Systems in Bezug auf das Driverless Fahrzeug?
Unsere Strecke wird durch Kegel an den Rändern begrenzt. Um diese Hindernisse und deren Entfernung rechtzeitig zu erkennen nutzen wir eine Stereokamera. Die Information der Hindernisse wird dann verarbeitet und die Trajektorie an den Streckenverlauf anzupassen. Die Trajektorie ist dabei die Bahn bzw. Kurve welcher das Fahrzeug folgt. Diese wird dabei vom Fahrzeug berechnet und durch die Informationen der Kamera angepasst.
Da Kegel generell recht einfach zu erkennen sind, kommt es bei dem System auf die Geschwindigkeit an. Wir haben uns dabei für einen Ansatz mit CNN (Convolutional Neural Network – eine spezielle Art von neuralen Netzen) entschieden.
Auf welche Schwierigkeiten bist du bisher gestoßen und wie konntest du sie lösen bzw. wie lassen diese sich lösen?
Der Aufbau neuronaler Netzwerke ist recht komplex. Zudem müssen wir diese Netzwerke erst einmal mit vielen Trainingsdaten (Aufnahmen) füttern, um diese zu trainieren. Dabei profitieren wir von der Kooperation mit anderen Teams, welche wie wir, viele tausende Bilder händisch markieren. Dabei werden sogenannte “bounding boxes” um die zu erkennenden Objekte gezogen. Diese sollen dann später vom System selbst über die Kamerabilder gelegt werden.
Was hast du bisher durch die Arbeit gelernt bzw. wie hat dich die Arbeit persönlich weitergebracht?
Ich habe einen Einblick in die Welt der neuronalen Netze erhalten, die unfassbar gewaltig und faszinierend ist. Die Menge der Anwendungsgebiete ist riesig und wird mit jedem Fortschritt dieser Technologie/en größer. Das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft und es regt an kreativ zu werden. Für die Arbeit am autonomen Fahren ist Chemnitz ein sehr guter Standort. Wenn man sich für das Thema interessiert, findet man hier auch sehr schnell ein passendes Unternehmen.
Gibt es etwas was dir besonders an deinem Studiengang oder der Uni gefällt?
An meinem Studiengang gefällt mir der interdisziplinäre Ansatz sehr gut. Man erhält einen Einblick in die verschiedensten Bereiche wie Informatik, Medizin, Elektrotechnik und Maschinenbau. Die Bemühungen der Uni um ihre Studenten und die relativ schnelle Reaktion auf Umstände wie z.B. Covid, schätze ich sehr. Außerdem ist man immer nah an Forschung, Industrie und Start-ups.